Vor knapp fünf Monaten betrat ich das erste Mal schottischen Boden und erkundete vier Tage lang das Land von Edinburgh an der Ostküste Schottlands bis Uig auf der Isle of Skye, ganz im Westen.
Schon lange hatte ich Schottland auf meiner „Bucket List“ und als ich im Frühjahr die Gelegenheit bekam beruflich die Reise anzutreten und dabei ein paar Tage Urlaub dran zu hängen zögerte ich keine Sekunde. Zusammen mit einem befreundeten Fotografen machten wir etliche tausend Bilder, eins beeindruckender als das nächste. Wir sind selten mehr als 10km gekommen, bevor uns ein gewaltiger Ausblick, eine markante Felsformation oder ein Land Rover Defender, welchen wir beide sehr lieben, wieder zum anhalten gebracht hat. Ja, eigentlich müsste man ganz Schottland zu Fuß bereisen, damit man sich wirklich Zeit nehmen kann, denn gerade abseits der Hauptstraßen und großen Touristen Attraktionen gibt es hier viel zu sehen. Begeistert von einem Land, welches sich für immer einen Platz in meinem Herzen gesichert hatte, erzählte ich jedes Detail, als ich wieder zu Hause bei Freunden und Familie war. Kurze Zeit später war es beschlossen. Der nächste gemeinsame Sommerurlaub würde nach Schottland gehen.
Im Juli machten wir uns dann auf den Weg. Zu zweit im Opel Corsa. Von Thüringen, der Mitte Deutschlands, bis nach Dunnet Head, zum nördlichstem Punkt Schottlands. Eine Reise über zwei Wochen und knapp 7.000 zurückgelegten Kilometern. Eine Reise, die entschleunigt hat, uns ein ums andere Mal die Schönheit der Natur nahebrachte und eine, welche uns viele Glücksmomente bescheren konnte.
Neben der atemberaubenden Landschaft waren vor allem unsere Begegnungen tierischer Art ein besonderes Erlebnis. Wir waren Hirschen so nah, wie sonst kaum vorstellbar, haben etliche Papageientaucher an den Klippen von Dunnet Head beobachten können, wie sie sich in die Tiefe stürzten und in einem Moment, als wir es am wenigsten erwartet hätten, eine Robe, nur einen Steinwurf von uns entfernt, im Wasser planschen sehen. Auch hätte ich nicht gedacht an einen Menschenleeren Strand auf einen Delfin zu treffen, aber Schottland hat eben so einiges zu bieten.
So schön wie alles war, gab es auch ein paar Biester, welche uns um den Verstand gebracht haben. Midges. Diese kleinen, miesen, Monster-Mücken. Wer im Sommer an die Westküste Schottlands fahren möchte, dem rate ich auf jeden Fall, neben guten Nerven auch Moskitonetze und ein gutes Mückenspray einzupacken. Es wird sich lohnen!