Selbst aus den Tagen meiner Kindheit kann ich mich nicht erinnern wann es einmal solch Unmengen an Schnee gegeben haben sollte. Eigentlich schade.
Zusammen mit neun Kollegen und Freunden sitze ich hier in Norwegen. Es ist verhältnismäßig mild. Nur einstellige Minusgrade. Letztes Jahr um diese Zeit waren teilweise -27° erzählen mir die Anderen und bereiten ihre Wärmepads vor.
Wir sind hier für das Birkenbeinerrennet. Ein Skilanglauf Rennen auf der Höhe von Lillehammer. Mein allererstes mal das ich nördlicher als Dänemark unterwegs bin. Als die Anfrage kam habe ich mich sehr gefreut, auch wenn wir nur ein paar Tage hier in Norwegen verbringen können und mehr arbeiten als uns das Land anschauen können, ist es doch jetzt schon eine tolle Erfahrung. Morgen früh geht es gegen sechs Uhr los, wir sitzen jetzt noch ein wenig zusammen, trinken das ein oder andere mitgebrachte Bierchen, erzählen über dies und das und werden bald ins Bett gehen um genügend Kraft für morgen zu tanken.
Ein neuer Tag und nicht irgendeiner, sondern der Eventtag. Dafür sind wir hier. Nur noch schnell alle Akkus in den Rucksack, die Thermoskanne aufgefüllt und ab gehts ins Auto. Nur nicht die Heizung aufdrehen, sonst wird es gleich umso kälter. Nach etwa einer halben Stunde fahrt sind wir an unserem Parkplatz angekommen. Der Rucksack wird aufgehuckelt, der Schal um den Hals gelegt, mh.. lieber doch bis zur Nase hochgezogen und los geht es querfeldein durch den hüfttiefen Schnee.
GENIAL, ein tolles Erlebnis. Die Autofahrt war schon genial, die ersten Sonnenstrahlen durch die schneebedeckten Bäume zu sehen, eisige Flüsse die neben der Straße dampften und jetzt das, wann hat es schonmal solch tiefen Schnee gegeben(?), ich weiß es nicht. Wir wateten ca. 20 Minuten zu unserem Spot, andere hatten es noch ein Stückchen weiter. Wir kommen beim Spot an, ein kurzer Blick auf die Strecke und schnell ist klar wo wir Position beziehen möchten. “Lass mal hier rechts neben die Strecke, dort bei dem kleinen Baum, ich denke das sieht gut aus.” Es war noch nicht ganz ausgesprochen war René schon bis zum Bauch im Schnee versunken.
Zu unserem Glück waren mitten in der Pampa, in der Nähe unseres Spots ein paar norwegische Camper, welche nett genug waren uns eine Schaufel zu leihen, damit wir unseren Graben ausheben konnten. Jetzt konnte das Fotografieren losgehen.
Etliche Stunden und mehrere Kameraakkus später kam das sehnsüchtig erwartete Schlussfahrzeug, ein Schneemobil, aus der Dunkelheit auf uns zu gefahren. Das war’s. Das Birkenbeinerrennet 2019 war geschafft. Mein erstes Sportevent im Schnee, ein voller Erfolg. Mir hat es super viel Spaß gemacht, keiner von uns ist erfroren und viele viele Sportler wurden wieder einmal glücklich gemacht.